Schwein Locke auf großer Fahrt (teilweise)



Lange ist´s her, aber nun ist mal wieder Zeit für ein Lebeszeichen.....
Es ist wieder sooo viel passiert dass einfach keine Zeit für die virtuelle Welt war.
Das Schwein Locke ging nach drei Jahren bei uns ihren (letzten) geplanten Weg und wurde vor einigen Wochen geschlachtet. Wie üblich wurde es zu Wurst, Schinken und Fleisch verarbeitet.
Ihre beiden Knochenschinken kamen in´s Salz, es wurde gewurstelt, und das Fleisch kam in Form von ganzen Rücken in den Reifeschrank.
 Nach einer Reifung von drei Wochen fuhr ich zu Andre Tienelt im +Gourmetrestaurant Wilder Ritter und wir verkosteten Koteletts vom Juvenil-Mangalitza (7Monate alt) vom Ritter-Mangalitza (20 Monate alt) und von meinem Schwein Locke (37 Monate alt), des Weiteren wurde auch vom befreundeten Hofgut Silva ein Kotelett zubereitet. Alles in allem waren die Unterschiede überraschend stark ausgeprägt, alles sehr lecker...aber doch verschieden.



So weit so gut...Was heist hier SO WEIT,  weit wurde es erst eine Woche später, da habe ich Locke, bzw. ein schönes Stück davon in eine Kühlbox gepackt, und sie durfte mit mir die Reise nach Stockholm antreten....Wieso Stockholm...ok. einerseits arbeite ich dort...aber andererseits  ist dort auch eines der besten Fleischrestaurants der Welt, das "AG". Und Johan, der Chefkoch hatte schon alles auf dem Teller was es so in der Welt an Fleisch gibt....alles...nein nicht alles...Deshalb war ich
einfach Johan gegenüber so frech und habe behauptet er habe noch nie Schweinefleisch gegessen....bzw. noch nie wirklich gutes...solange er von meinem noch nicht probiert hat.  Also trat nun Locke mit mir eine Reise nach Stockholm an. Das wichtigste war dass das Fleisch die ganze Zeit über um die 2 Grad kalt blieb. Während der Fahrt zum Flughafen, während des Fluges und die zwei Tage bis zur Verkostung. Um zumindest kontrollieren zu können ob dies der Fall war, habe ich zum Fleisch ein Temperaturmessgerät getan welches die ganze Zeit die Temperatur aufzeichnete. Und es hat funktioniert, das Fleisch war all die Zeit perfekt temperiert.

Links seht ihr wie "Locke" in ihrer Kühlbox in Stockholm U-Bahn "fährt"....Als wir dann im AG ankamen hat die etwas verwundert schauende Empfangsdame den Chefkoch geholt.
Dieser hat sich sichtlich gefreut, dass es so irre Menschen wie mich gibt.....Wir haben die Box geöffnet, und er hatte große Freude daran das Fleisch genauestens zu begutachten. Dann hat er es zubereitet und kam ca. 30 Minuten später mit seinem Sou-Chef zurück um es mit mir zu verkosten.


Was dann kam hat den bescheuerten Aufwand den ich betrieben habe mehr als ausgeglichen.....auch 1680km entfernt gibt es Menschen die so viel Wert auf Qualität, Geschmack und Nachhaltigkeit legen wie ich. ...Darüber hinaus sind sie auch eindeutig etwas verrückt....auch das pass.......Das ich nichts verkaufen möchte sondern den Aufwand nur betrieben habe um mir eine gewichtige Meinung einzuholen, gibt mir in Sachen Verrücktheit definitiv einen Vorsprung.



Wir haben uns für den Herbst wieder verabredet, wenn Waldemar mein Auerochse-Stier geschlachtet wurde und entsprechend seine ersten drei bis vier Wochen in meinem Reifeschrank ruhen konnte. Die Antwort auf Johans  Frage ob ich davon dann etwas verkaufen würde...könnt ihr euch denken :-)

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